Die Sartory-Säle zählen zu den größten Veranstaltungorten in Köln. Sie befinden sich im Herzen der Stadt, in der Friesenstraße, nur wenige Fußeminuten entfernt von den Kölner Ringen. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind die Sartory-Säle insbesondere durch die alljährlich im Fernsehen übertragenen Karnevalsveranstaltungen („Fernsehsitzungen“). Mit insgesamt 7 Veranstaltungsräumen bieten sie dabei auf einer Fläche von rund 3.850 m² Platz für bis zu 3.500 Gäste.

Den Charme der Location verdanken die Sartory-Säle einer sehr langen Tradition, die bis in das Jahr 1948 zurückreicht: Auf den Trümmern eines alten Varietés lässt der Gastronom Carl Sartory senior einen neuen Festssal errichten: Die Sartory-Säle, die aus der Feder des bekannten Kölner Architekten Wilhelm Riphahn entstanden, stellten in der Nachkriegszeit gemeinsam mit dem Williamsbau am Aachner Weiher die ersten größeren Veranstaltungsflächen für das feierfreudige Kölner Volk dar. 

Der Eingang zu den Sartory-Sälen in der Friesenstraße.

Schon bald sollte dann auch der Karneval in die Sartory-Sälen einziehen: So fand hier beispielsweise am 25. Januar 1950 die allererste Sitzung der KAJUJA, eine Karnevalistenvereinigung die aktiven Bühnen-Nachwuchs für den Kölner Karneval ausbildet, statt. Den Erfolg seines Festsaales konnte Carl Sartory sen. jedoch selbst nicht lange erleben: Am Heiligabend 1953 verstirbt Carl Sartory. Die Fortführung des Unternehmen fällt zunächst dessen Frau Mathilde zu, später übernimmt Tochter Hilde und kurz darauf deren beiden Brüdern Carl junior und Hans Sartory. Bis heute werden die Sartory-Säle von der Familie Sartory geführt, inzwischen in dritter Generation.

Ab 1965 begannen die Veranstalter auch Beatwettbewerbe mit Musikbands aus der Region zu organisieren. Im September 1968 traten bei einem derartigen Festival die Kölner Stowaways (mit Hartmut Pries, Peter Schütte und Erich „Erry“ Stoklosa) auf und gewannen den ersten Preis. Aus ihnen sollten sich später eine erfolgreichsten Kölner Mundart-Musikgruppen entwickeln, den Bläck Fööss. Auch traten eine Vielzahl von Rockgruppen in den Sartory-Sälen auf, insbesondere The Pretty Things, Status Quo, Scorpions, AC/DC und Queen. Das Musical „Hair“ feierte hier 1971 seine deutsche Premiere. Auch BAP traten in den Sälen auf.

Seit 1963 sind die Sartory-Säle regelmäßig auch Austragungsort von Veranstaltungen des Boxsports: So bestritt Vitali Klitschko hier seinen 6. und 16. Profikampf. Und Regina Halmich gewann in den Sartory-Sälen vor 1.300 Zuschauern ihren 18. WM-Kampf sowie den WIBF-Titel im Fliegengewicht. 

Die Pflegefortbildung des Westens findet in drei der sieben Säle statt: Dem „Ostermann-Saal“ im Obergeschoss, in dem das Hauptprogramm mit Vorträgen hochkarätiger Referenten anlässlich dem Kongressmotto veranstaltet wird, dem ebenfalls im Obergeschoss befindlichen „Oberen Foyer“ und dem „Hauptfoyer“ im Erdgeschoss. In den beiden letztgenannten findet eine Fachausstellung mit Unternehmen aus der Industrie statt.