JuraHealth Congress zum Thema der Patientenautonomie greift Standard zum Ernährungsmanagement auf

Sobald ein nationaler Expertenstandard veröffentlicht wird, kann er für Einrichtungen der Pflege rechtlich verbindliche Gültigkeit entfalten. Der derzeit in der Testung befindliche Expertenstandard zur Ernährung wird auf dem JuraHealth Congress am 14. und 15. Mai 2009 umfassend diskutiert.

Der Nationale Expertenstandard, der für sechs Monate in einer Reihe von Pflegeeinrichtungen erprobt wird, hat in der Branche großes Interesse ausgelöst: So werden neue Impulse zur Steigerung der Lebensqualität im Bereich des oralen Ernährungsmanagements erwartet. Zugleich wird schon jetzt vermutet, dass auch dieser Standard – wie auch die bereits vorliegenden Expertenempfehlungen (z.B. zum Thema Sturzprophylaxe) – eine Rolle in zukünftigen Haftpflichtprozessen spielen wird, nämlich als Grundlage für die gutachterliche Bewertung von Pflegequalität. 

Entsprechend groß ist das Interesse der Träger und Leitungskräfte an fachkundigen Erläuterungen zu den Kernaussagen und Anforderungen des Standards. Im Rahmen des JuraHealth Congress 2009 zur Patientenautonomie werden erstmals Wissenschaftler und Kostenträger im direkten Dialog zum Expertenstandard „Ernährung“ Stellung nehmen.

Die Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik von Universität Witten/Herdecke.

Die Pflegewissenschaftlerin Frau Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik von der Universität Witten/Herdecke, die maßgeblich an der Formulierung des Standards beteiligt war, wird die Kriterien und Forderungen der Wissenschaftlergruppe darlegen, während MDS-Geschäftsführer Dr. Peter Pick die Kostenträgersicht bewerten wird. Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Helga Kühn-Mengel blickt hingegen auf die Bedürfnisse der betroffenen Patienten und Pflegebedürftigen.

Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS).

Die Referenten zum Nationalen Expertenstandard „Ernährung“ stellen sich auf dem JHC auch den Fragen der Kongress-Teilnehmer. Im Rahmen von Workshops werden zudem erfolgreiche Strategien zur Einbindung des neuen Standards in die Qualitätsmanagementsysteme der Klinken und Pflegeeinrichtungen gezeigt.

Der JuraHealth Congress am 14. und 15. Mai 2009 berücksichtigt im Hinblick auf die Patientenautonomie zudem auch die Themenkomplexe Palliativmedizin und Patientenverfügung. Dazu konnten namhafte Referenten wie beispielsweise der niederländische Medizinethiker Bischof Willem Jacobus Eijk, die Vorsitzende Richterin am Bundesgerichtshof Dr. Meo-Micaela Hahne oder Prof. Dr. Rochus Allert vom Deutschen Hospiz- und PalliativVerband gewonnen werden.

Das Grußwort zur Eröffnung des JuraHealth Congress in der historischen Urania in Berlin spricht Bundesjustizministerin Brigitte Zypries.